Es ist Zeit für meinen Frühjahrsputz
Draußen beginnt alles zu sprießen. Krokusse schieben sich langsam aus der Erde, die Bäume und Sträucher werden allmählich wieder grün, die Sonne läßt sich immer öfter sehen und wärmt uns mit jedem Mal mehr…. Was für eine wundervolle Zeit für einen Frühjahrsputz!
Ich empfinde diese Jahreszeit als die Schönste. Sie gibt mir das Gefühl eines Neustarts, das Bedürfnis auszumisten und somit Platz für Neues und Schönes zu schaffen.
Wenn ich meinen Kleiderschrank sortiere, sortiere ich die Dinge aus, die ich nicht mehr brauche, die mir nicht mehr gefallen oder nicht mehr passen – nicht mehr zu mir passen. So entsteht Platz für Sachen, die ich jetzt gerne haben möchte, die jetzt zu mir passen und mich glücklich machen.
Habe ich erstmal alles ausgeräumt, um es mir anzusehen, wische ich den Schrank ordentlich aus, damit auch der alte Staub aus der letzten Ritze verschwindet.
Das Gefühl, das ich danach empfinde, ist extrem befreiend. Ich fühle mich entlastet, leichter und zufrieden.
Genau so geht es auch mit unserem Inneren. Erst, wenn wir Dinge, die wir nicht mehr haben wollen oder brauchen, Dinge, die uns unnötig belasten, die nicht mehr zu uns passen…aussortiert haben, werden wir leichter, besitzen Platz für Neues und es stellt sich mehr und mehr das Gefühl von Erleichterung und Zufriedenheit ein.
Es beginnt mit dem Bewusstwerden
Schenk dir Zeit für dich und achte darauf, wie du dich fühlst. Wirf mal einen Blick in deinen inneren Kleiderschrank. Wie sieht es da aus? Sind manche Ecken düster? Siehst du etwas, das du nicht mehr willst? Siehst du etwas, das du nicht mehr brauchst? Liegt da auch irgendwo etwas rum, das nicht mehr zu dir passt? Ist irgendein Teil zu eng geworden und läßt dich nicht mehr atmen? Macht dich irgendetwas traurig? Bist du mit etwas überfordert? Hast du manchmal Angst?
Dann frage dich: „Welche meiner Gedanken lassen mich so fühlen? Was denke ich über mich, über das, was mir widerfährt und über das, was ich da in meinem inneren Kleiderschrank gefunden habe. Wie denke ich über mein Leben? Bin ich mit dem zufrieden, so, wie es gerade ist? Welche Gedanken machen mir Angst?“ Stell dir solange Fragen, bis du jeden Bereich deines Lebens abgearbeitet hast. Oft stellt sich dann eine Art Entspannung ein, weil du spürst, dass dir diese Fragen Klarheit verschaffen. Zwischendurch wird es mal wehtun, du wirst traurig, wütend…Das darf alles sein.
Veränderung kann erst beginnen, wenn wir uns unserer selbst bewusst werden. Dinge, die in unserem Unbewusstsein schlummern, die wir nicht an die Oberfläche holen, können wir nicht verändern.
Nimm dir einen Zettel und schreib für dich auf:
1. Wie fühle ich mich heute, bei der Arbeit, in meinem Privatleben, immer wieder…?
2. Durch welche Gedanken entstehen diese Gefühle bei mir?
Es fällt uns oft leichter, uns unserer Emotionen bewusst zu werden, als unserer Gedanken. Dennoch ist da zuerst der Gedanke, der ein bestimmtes Gefühl erzeugt. Und nach dem Gefühl handeln wir.
Wenn ich mich z.B. minderwertig, klein, wie ein Versager, alles in allem schlecht fühle, könnte es vielleicht sein, dass ich denke „Mir gelingt nichts in meinem Leben“, „Andere sind viel besser wie ich“, „Ich bin nichts wert“.
Komm dir selbst auf die Spur!
Keine Zeit
Das Erste was uns einfällt, wenn wir uns mit uns selbst beschäftigen sollen, damit es uns besser geht ist: ICH HABE KEINE ZEIT FÜR SOWAS!
Kommt auch bei dir dieser Gedanke auf (ich weiß genau, dass er kommt), dann frage dich bitte:
• Belüge ich mich gerade selbst?
• Habe ich Angst davor, mein Inneres anzusehen?
• Jammere ich lieber weiter?
• Gebe ich lieber weiterhin anderen die Schuld an meinem Zustand?
• Möchte ich wirklich, wirklich, dass es mir besser geht?
Wir Menschen sind Meister im Ausreden erfinden. Wenn uns auch sonst scheinbar nichts gelingt, das kriegen wir hin.
Ich habe das auch eine Zeit lang versucht. Bringt aber nichts!
Wenn du jetzt immer noch sagst „Ich habe keine Zeit“, dann verbring deine freie Zeit (und die hast du!) weiterhin damit im Internet zu surfen, zu jammern, über andere herzuziehen, um von dir abzulenken, mit Selbstmitleid oder was auch immer dir Spaß macht, dich aber nicht weiter bringt.
Solange, bis dir deine Seele durch Schwächung deines Körpers genügend Zeit einräumt. Jetzt ist die Frage – nutzt du dann deine Minuten, Stunden, Tage sinnvoll oder hast du jetzt noch mehr Zeit zum Jammern?
Hast du einen Keller? Dann begib dich direkt dorthin! Gehe nicht über Eigenverantwortung und warte dort auf die Stunde Null!
Verschwende keine Zeit mit einem Frühjahrsputz, die fehlt dir dann zum Jammern!
Was muss noch passieren? Leidest du noch nicht genug?
Starte deinen inneren Frühjahrsputz
Nutze lieber diese wunderschöne Jahreszeit für deinen inneren Frühjahrsputz. Räum dich auf!
• Was möchtest du verändern?
• In welchem Bereich läuft es nicht so, wie du es gerne hättest?
• Welche hinderlichen Gedanken kreisen immer wieder in deinem Kopf umher und lassen dich schlecht fühlen?
• Welche alten Glaubenssätze bremsen dich aus?
• Was aus deiner Vergangenheit solltest du nun endlich loslassen? Wirf Ballast ab!
• Was kannst du nicht ändern und solltest es so annehmen, wie es ist, anstatt dich innerlich ständig zu sträuben, zu zermartern und dich dadurch miserabel zu fühlen? „Love it, leave it , or change it!“
• Was musst du loslassen, damit es dir besser geht?
• Was gehört nicht mehr zu dir/in dein Leben?
Wenn du dir diese Fragen beantwortest, ist es so, als wenn du im Frühjahr nach dem langen Winter das erste Mal die Fenster putzt. Es wird klarer, es wird heller und es wird wärmer, denn die Sonne kann ihre Wärme nun besser in dir ausbreiten.
Es entsteht der Wunsch nun endlich anzufangen, denn jetzt ist es mir bewusst, also kann ich es jetzt verändern!
Öffne dich und werde mutig
Sei offen für fremde Menschen, die in dein Leben kommen möchten. Sei mutig, auch mal etwas Neues auszuprobieren.
Merkst du, dass es Menschen gibt, die dir nicht gut tun, löse dich von ihnen. Viele Menschen, die uns in unserem Leben begegnen, begleiten uns eine Zeit lang. Irgendwann gabelt sich unser gemeinsamer Weg und jeder geht in seine eigene Richtung weiter. Hier treffen wir auf neue Begegnungen… so funktioniert Leben.
Probiere Unbekanntes aus, bleib neugierig. Du wirst erstaunt sein, was du alles kannst, von dem du bislang geglaubt hast, es sei unmöglich.
Manchmal sehen wir ein Kleidungsstück und denken „Es gefällt mir schon irgendwie. Ob es wohl zu mir passt?“ Wenn wir dann mutig sind, kaufen wir es. Und es sind oft gerade die Kleidungsstücke, für die wir Komplimente bekommen. Bei denen wir offen für Neues waren und mutig genug, das Risiko eines Kaufes einzugehen. Diese Kleidungsstücke überleben sogar meistens unseren Frühjahrsputz.
Also, fang an aufzuräumen. Sei offen und mutig.
Jammern verlängert das Problem!
Wenn wir uns stetig über unseren Zustand beschweren, können wir uns nicht auf Lösungen konzentrieren. Wir baden in unseren Problemen, unserem Selbstmitleid und können keinen Plan erstellen, wie wir nun vorgehen wollen, denn wir können nicht zwei Dinge auf einmal erledigen.
Frag dich:
• Bringt mich jammern weiter?
• Fühle ich mich dadurch besser?
• Ändert es etwas?
Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, hast du jetzt 3x mit NEIN geantwortet!
Warum ist ein Putzplan wichtig?
Weil wir sonst, nachdem wir den Kleiderschrank ausgeräumt haben, noch immer nicht wissen, was wir nun in den Altkleidersack stecken sollen.
Veränderung kann entstehen, wenn ich einen Plan besitze. Daraus entstehen die Kraft und die Motivation, die ich für die Umsetzung benötige. Hierdurch konzentriere ich mich auf die Lösung.
Jeder kleine Schritt, den ich auf meinem Plan abarbeite und der mich meinem Ziel näherbringt, liefert mir neue Kraft und Motivation. Solange, bis ich mein Ziel erreicht habe!
Und jeder kleine erreichte Schritt ist ein Erfolg, den ich gebührend feiern sollte. Wir neigen dazu, uns über unsere Probleme bis ins kleinste Detail zu beschweren, aber unsere Erfolge, auch die Minimalen, gar als irrelevant hinzunehmen.
Sei stolz auf dich, war der Schritt auch noch so klein und streich ab sofort und für immer den alten Glaubenssatz „Eigenlob stinkt!“ Gönn dir etwas Schönes, lass es dir gut gehen und feiere dich!
• Mach dir deine Gefühle bewusst
• Frag dich, welche Gedanken machen mir diese Gefühle?
• Starte deinen inneren Frühjahrsputz
• Öffne dich und werde mutig
• Hör auf zu jammern
• Feiere deine Erfolge und sei stolz auf dich
Es kann losgehen
Ich habe nun verstanden
• ich muss mir meine Gedanken und Gefühle bewusst machen
• „Keine Zeit“ ist nur eine selbst sabotierende Ausrede
• ich brauche Klarheit über das, was ich verändern möchte
• ich muß mich für Neues öffnen und auch mal mutig sein
• Jammern verlängert meine Probleme
• ich muss endlich EIGENVERANTWORTUNG übernehmen
Moment noch, sollte ich lieber Handschuhe anziehen?
Beim Aufräumen fallen uns manchmal uralte Dinge vor die Füße. Wir werden auch verstaubte Sachen finden und etwas, das wir schon lange nicht mehr getragen haben. Sei es, weil es uns nicht mehr passt, weil es uns nicht mehr gefällt oder weil wir es schmutzig in den Schrank gelegt haben und es deshalb jedes Mal wieder zurücklegen, wenn wir es anziehen möchten.
Auch die Mottenkugeln und die Lavendelsäckchen wollen mal ausgetauscht werden.
Entscheide du, ob es besser ist, Handschuhe anzuziehen. Handschuhe anziehen bedeutet, sich zu schützen.
Es können Emotionen wie Wut hochkommen oder es können Tränen fließen. Das darf sein! Lass es raus und befreie dich. Die Wut kannst du rauslassen, indem du ein Kissen zum Boxsack umfunktionierst. Oder du gehst in den Wald und schreist es einfach mal laut raus. Du wirst überrascht sein, wie gut das tut!
Wenn du traurig wirst, dann lass deine Tränen fließen. Weinen brauchen wir in unserem Leben genauso wie Lachen. Oft löst sich dadurch ein Knoten, den wir bislang festgehalten haben, weil wir stark sein wollten. Blödsinn! Gönn es dir, zu weinen!
Egal in welchem Bereich, unser Lebensweg geht nicht einfach nur geradeaus. Er hat eine Menge Höhen und Tiefen, Kurven und Berge über die wir klettern müssen, ebenso wie Gabelungen. Alles andere wäre langweilig und würde uns nichts lehren!
Vieles, was uns auf unserem Weg begegnet, legen wir in unserem inneren Kleiderschrank ab. Wir wollen es uns jetzt nicht ansehen, da wir glauben, wir können es nicht ändern, es könnte wehtun oder weil es uns einfach nicht bewusst ist.
Begib dich langsam aber sicher in Richtung Leichtigkeit, Zufriedenheit und Glücklich-sein.
Tappst du mal wieder in die Falle und gibst allem und allen anderen die Schuld, dann frag dich:
Wer kann mein Leben verändern?
Wer kann jeden Tag neue Entscheidungen treffen?
Wer kann mich glücklich machen?
Wer trägt die Verantwortung für mein Leben?
Wer hat es also in der Hand?
Na, hast du jetzt 5 x mit ICH geantwortet? Dann hast du schon sehr viel verstanden!
Auf was wartest du noch?
Und denk daran – lenk deine Aufmerksamkeit zwischendurch immer wieder auf schöne Dinge. Vergiss nicht, es ist Frühling…
Viel Spaß bei deinem ganz persönlichen inneren Frühjahrsputz.
Du schaffst das nicht allein?
Ich helfe dir gerne!
panikattacken-stop.de/kontakt
Herzlichst
Patricia Baer