Raus aus der Angst, rein ins Leben

Ich möchte ihnen durch meine Geschichte  Mut machen, dass ein Leben ohne Angst und Panik wieder möglich ist.

1999 bekam ich in meiner Schwangerschaft meinen ersten Schub einer colitis ulcerosa (Darmerkrankung). Es war die Hölle. Nachdem die Ärzte endlich eine Diagnose gestellt hatten, was ca. 2 Wochen dauerte, haben wir Dank Cortison die Angelegenheit nach und nach in den Griff bekommen.  Anfang 2000 kam dann meine wundervolle Tochter gesund zur Welt und alles war vergessen.

Die erste Panikattacke

Bis 2016. Im Juli 2016 bekam ich einen neuen Schub und mit ihm meine erste Panikattacke. Als Beifahrerin auf der Autobahn fing plötzlich mein ganzer Körper an zu kribbeln und ich war irgendwie nicht mehr da. Gefühlt hatte für mich die letzte Stunde geschlagen. Ich dachte:“so muss sich sterben anfühlen“. Ja, ich hatte regelrecht Todesangst!

Wir sind dann an eine Tankstelle gefahren, und kauften eine Flasche Wasser. Ich konnte aussteigen, rumlaufen, trinken aber war trotzdem irgendwie immer noch nicht da. Also beschlossen wir ins nächste Krankenhaus zu fahren.  Ich war froh, als wir endlich angekommen waren, denn nun konnte mir hoffentlich bald jemand erklären, was da mit mir passierte.

Der Arzt machte einige Tests und kam dann ziemlich schnell zu der Diagnose „Panikattacke“. Ich bekam eine Beruhigungstablette und mein Zustand wurde langsam aber stetig wieder normal. Nach einiger Zeit konnten wir dann nach Hause fahren.

Ich hütete den Rest des Tages das Sofa und meine Gedanken waren nur bei der Diagnose „Panikattacke“. Das beschäftigte mich sehr. Durch die ganze Aktion war ich jedoch sehr erledigt und schlief bis zum nächsten Morgen sehr fest.

Der „normale“ Alltag

Am nächsten Morgen ging der normale Alltag los. Mein Mann fuhr zur Arbeit, meine Tochter ging zur Schule und ich war allein zu Hause. Immer noch beschäftigte mich die Diagnose und mein Zustand war eher schwach. Plötzlich ging das Spiel wieder los. Mir wurde ganz mulmig, ich bekam Angst und rief sofort meine Freundin an, die gleich gegenüber wohnt und zum Glück Urlaub hatte.

Sie fuhr mich zum Hausarzt und dieser sagte wieder „Panikattacke“. Hm, ich dachte mir, dass es doch bestimmt mit meinem erneuten Schub der colitis ulcerosa zusammenhängt und ich mich deshalb so schwach fühle. In der Praxis beruhigte sich mein Zustand dann allmählich wieder.

Einen Tag später, abends, bekam ich dann sehr starke Bauchkrämpfe und meine Freundin fuhr mich in die Notaufnahme…….

Jetzt standen einige Krankenhausaufenthalte an. Ich musste mich nun um meine Darmerkrankung kümmern und die Panik rutschte in den Hintergrund. Was jedoch blieb und mich nun täglich begleitete, war die „Angst vor der Angst“.

Ich fühlte mich im Krankenhaus seltsamer Weise sehr wohl, denn falls mich wieder so eine „Attacke“ überkommt, waren ja genug Menschen da, die mir hätten helfen können. Somit war ich gar nicht so enttäuscht, wenn ich wieder für ein paar Tage ins Krankenhaus musste.

Die Angst vor der Angst

Als ich dann gesund entlassen wurde, war ich sehr dankbar, dass mein Darm wieder richtig funktioniert doch die „Angst vor der Angst“ habe ich wieder mit nach Hause genommen.

Ich habe viel darüber nachgedacht. Auch hätte ich gerne viel darüber gelesen, aber lesen ging irgendwie nicht. Meine Konzentration ging gegen Null.

Eine Panikattacke und ich, dass passte ja nun wirklich nicht zusammen. Jeder andere, aber doch nicht ich, die voll im Leben steht, selbst psychologische Beraterin ist, eine eigene Praxis, eine tolle Tochter hat und eine wunderbare Ehe führt. Nein, meine Welt war doch nun wirklich in Ordnung! Ich haderte sehr damit!

Selbstzweifel aufgrund der Angst

Nach ein paar Tagen wollte ich dann einkaufen. Jedoch habe ich mich nicht getraut, in mein Auto zu steigen und loszufahren. Ich war am verzweifeln. Dann bin ich zusammen mit meinem Mann einkaufen gefahren. Die ganze Zeit in dem Laden hatte ich ein unsagbar ängstliches Gefühl, dass mich so eine Attacke jederzeit überkommt. Es war grausam!

Einschränkungen aufgrund der Angst machen sich breit

„Na klasse, jetzt kannst du noch nicht mal mehr allein Autofahren und einkaufen gehen. “ Waren meine Gedanken. Dann waren wir zu Freunden eingeladen. Ich habe mich durchgerungen, mit der Angst im Nacken“, mitzufahren. Ich habe mich den ganzen Abend sehr unwohl gefühlt und immer den Gedanken gehabt… es könnte ja eine Attacke kommen… Natürlich kam keine! An weite Urlaubsfahrten oder sogar Fliegen war gar nicht zu denken!

Es war für mich so unfassbar schwer, dass ich jetzt täglich diese Gedanken hatte und nicht mehr Dinge tun konnte, über die ich vorher gar nicht nachgedacht habe. Meine Lebensqualität sank von Tag zu Tag und meine Welt wurde immer kleiner.

Katastrophendenken durch diese doofe Angst

Hinzu kam, dass ich bei jedem kleinen Zipperlein dachte, es wäre etwas Ernsthaftes. Ein kleines Stechen in der Brust und mein Kopf sagte:“ohoh, hoffentlich wird das kein Herzinfarkt“ . Meine Gedanken kreisten ständig um irgendwelche schlimmen Krankheiten.

Ich habe mich während der ganzen Zeit voll auf meine „Krankheit“ konzentriert, Informationen über Symptome, den Ausgang und Verschlechterungen gesammelt und mir war da noch nicht bewusst, dass ich das Ganze dadurch nur noch verschlimmere!

Stop! Ich will raus aus der Angst

Es kam der Tag, an dem ich mir gesagt habe:“so meine Liebe, willst du jetzt so weitermachen oder nimmst du es an und begibst dich auf den Weg, dort wieder rauszukommen“. Ich entschied mich für Letzteres.

Dank meines genialen Hausarztes wurde erstmal der Vitamin B12 und D3 Wert geprüft. Diese waren beide sehr weit unten. Also haben wir es aufgefüllt. Damit fing es an, dass es langsam besser wurde. Ich fühlte mich nicht mehr ganz so schlapp. Bei all meinen Recherchen habe ich gelesen, dass Kurkuma sehr gut gegen Entzündungen wirkt und tatsächlich auch bei Angstzuständen. Also habe ich es mir besorgt und nehme es bis heute. Mein Darm ist mittlerweile vorbildlich.

Ich war bereit, meine Angst immer mehr anzunehmen und begann wieder zu arbeiten. Das fand mein Kopf nun gar nicht schön. Immer, wenn ich am arbeiten war, kam mir in den Sinn:“was ist, wenn jetzt eine Panikattacke kommt oder du umfällst?“ Es nervte, denn ich liebe meinen Job.

Die „Raus-aus-der-Angst-Strategie“

Da ich selbst vom Fach bin, überlegte ich mir eine Strategie, wie ich dass besser in den Griff bekommen kann. Ich führte alles Mögliche, was ich mal gelernt hatte bei mir selbst durch. Vor allem trainierte ich mein Denken und meinen Fokus in die andere Richtung. Immer, wenn mir diese negativen Gedanken in den Kopf kamen habe ich zu mir gesagt:“reiß dich zusammen, du hast nichts, es sind nur deine Gedanken.“  Mein Hausarzt sagte mir dann noch:“Sie müssen lernen Ihrem Körper wieder zu vertrauen.“ Auch das versuchte ich immer mehr umzusetzen.

Stück für Stück habe ich mich aus der Angststörung herausgeholt. Etwas Restangst war jedoch immer noch da, vor allem, wenn ich allein größere Strecken über die Autobahn fahren musste. Das habe ich abgelehnt. Wenn wir gemeinsam längere Strecken irgendwo hinfahren mussten hat mein Mann darauf bestanden, dass ich fahre und er der Beifahrer ist. „Du bist doch sonst auch überall hingefahren!“ In dem Moment fand ich die Aussage blöd, obwohl es genau richtig war. Schließlich litt nicht nur ich unter dieser Angststörung, sondern mein ganzes Umfeld!

Der nächste Schritt raus aus der Angst

Eines Tages kam ich auf die Idee eine Reha zu beantragen. Darüber würde sich auch mein Darm freuen. Ich bekam sie auch genehmigt und der Tag, an dem ich fast 400 KM mit dem Auto vor mir hatte rückte immer näher.

Puh, wie kriege ich das nur hin? Ganz einfach, indem deine Freundin Urlaub hat und dich begleitet. Super, so machen wir das. Also fuhren wir zu zweit, ich war die Fahrerin und alles war gut. Unterwegs sagte mir meine Freundin:“du fährst, als wenn gar nichts ist!““ Natürlich, es ist ja auch nichts!!! Es sind nur meine Gedanken, die meine Angst planen!“

Meine Freundin wurde dann nach ein paar Tagen abgeholt und ich war allein. Das war erstmal komisch. Meine Familie, mein Zuhause, und somit meine Sicherheit alles weit, weit weg.

Weg von Angst und Panik – der Entschluss

Ich trainierte weiterhin meine Gedanken in die andere Richtung und es wurde immer besser. In der Reha hatte ich 4 psychologische Gespräche, die sehr nett waren, mich aber nicht wirklich weiterbrachten. Bis zum vorletzten Tag. Die Psychologin fragte mich, was ich denn am liebsten mit meiner Angst machen würde. Das war für mich natürlich keine Frage:“hier lassen!“ Sie erklärte mir, dass das natürlich nicht geht, da wir die Angst zum Selbstschutz ja auch brauchen und das Angst nicht immer etwas Negatives ist. Ja dachte ich, dass weiß ich auch. Dann sagte sie mir:“so, egal, wie Sie sich dabei vorkommen, Sie setzen sich morgen in Ihr Auto, setzen Ihre Angst auf den Beifahrersitz und sagen Ihr ganz klar, wer der Chef ist! Sollte die Angst lauter werden, halten Sie einfach kurz an, machen eine Pause und weiter geht es.“ Die Nacht war sehr schlaflos!

Gesagt getan. Ich stieg am darauffolgenden Tag in mein Auto und habe bei mir gedacht:“total egal, wie blöd du dir jetzt vorkommst, es sieht dich ja niemand!“ Ich schloß die Fahrertür, guckte auf den Beifahrersitz und sagt:“so, du scheiß Angst, wir beide fahren jetzt nach Hause, ich bin der Chef und du hältst die Klappe und das meine ich genau so, wie ich es sage!“ Ich glaube, mein Blick war so, dass die Angst Angst bekommen hat. Sie hat sich die ganzen fast 400 KM nicht einmal gemuckst und ich bin stolz und glücklich Zuhause vorgefahren. Zudem war ich fest davon überzeugt, dass ich es schaffen werde.

Also, habe ich mir gedacht, es sind doch tatsächlich nur deine Gedanken, die das Ganze heraufbeschwören.  Ich habe weiter an mir gearbeitet, und der Angst gesagt:“Du kriegst mich nicht klein!!!“

Der Durchbruch um die Angst zu besiegen

Nach unzähligen Selbsthilfebüchern gegen Panik und Angst (meine Konzentration war ja irgendwie auch weg und es fiel mir sehr schwer) bin ich dann eines Tages auf die Bernhardt-Methode gestoßen. Ich fing an zu lesen und glaubte kaum, was ich da las. Viele Dinge, die dort beschrieben waren hatte ich schon ansatzweise trainiert und umgesetzt. Das Buch riss mich in seinen Bann und ich wußte:“so, nun bekommst du den Rest der Angst auch noch weg!“

Es war der Hammer! Hätte ich die Bernhardt-Methode schon eher gekannt, hätte ich mir unzählige Stunden der Angst….erspart. Innerhalb von 2 Wochen hatte ich meine Lebensqualität zurück und mein Leben war wieder super!

Kurzum entschloss ich, dass ich den Mann, der dieses geniale Buch geschrieben hat kennenlernen muß und diese Methode erlernen will, um anderen helfen zu können, Ihre Odyssee schnell zu beenden um wieder ein Leben in Freude, Leichtigkeit und Freiheit führen zu können.

Ich buchte die Ausbildung und meine Reise nach Berlin!

Oh, ich allein nach Berlin? Na klar, warum nicht!

Es war super spannend, lehrreich und ich bin unendlich dankbar, dass ich diese Ausbildung machen durfte. Für Sie und für mich!

Ich möchte fortan mit all meinem Wissen möglichst vielen Menschen, die an Panikattacken und Angststörungen leiden, helfen wieder ein schönes Leben führen zu können. Denn ich weiß, was Sie denken und fühlen!

Im Nachhinein ist mir heute bewusst, dass mir meine Seele durch die Panikattacke einen Liebesbeweis geschickt hat. Irgendetwas schrie in meinem Leben nach Veränderung. Heute bin ich mir völlig bewusst, welche Veränderung fällig war!

Mittlerweile habe ich noch die Ausbildung zur Entspannungstherapeutin gemacht. Was für mich hieß, allein in verschiedenen Städten zu sein und eine Menge zu lernen. Die Konzentration ist wieder da und ich bin super stolz auf mich!

Ach ja, ich möchte noch ganz stolz erwähnen, dass ich Ende Februar in Potsdam an einem Seminar von Christian Bischoff teilgenommen habe. 3.499 Mensch und ich mittendrin. Es geht doch!

Entspannung ist für mich auch ein Bestandteil Panik und Angststörungen zu besiegen. Denn wenn wir entspannt sind, können wir keine Angst haben! Ich freue mich sehr darauf, anderen Menschen nun durch meine Therapiesitzungen, Entspannungskurse (Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Stressmanagement) und Workshops „Raus aus Panik und Angst“, helfen zu können.

Auch habe ich die Ausbildung zur Entspannungstherapeutin für Kinder und Jugendliche absolviert. Es ist mir sehr wichtig, dass unsere Kinder und Jugendlichen schon frühzeitig lernen mit Stress umzugehen. Laut einem Pressebericht der DAK vom 01. September 2017 leidet fast jeder zweite Schüler heutzutage schon unter Stress! Und bedauerlicherweise leiden auch hier schon sehr viele unter Angststörungen und Panik.

Mein Weg aus der Angst – mein Fazit:

Ich weiß heute, dass es möglich ist, Panik und Angst hinter sich zu lassen! Aus bereits gemachten Erfahrungen kann dies binnen 6 Wochen, manchmal sogar noch früher geschehen. Es liegt allerdings auch in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen! Es bedarf Training. Wenn wir unsere Muskeln trainieren wollen und dies nicht konsequent durchziehen, werden wir keinen Erfolg haben. Genau so ist das mit der Bernhardt-Methode.

Mir ist nun absolut klart, wie Panikattacken und Angst entstehen und warum es die Symptome wie Herzrasen….gibt. Auch habe ich gelernt, meinem Körper wieder zu vertrauen.

Mein Fokus liegt heute auf einem glücklichen Leben, dass natürlich auch mal ein Tief hat, und nicht mehr auf Panik und Angst. Denn es ist tatsächlich so, worauf wir uns fokussieren, dass wird mehr! Ich habe es erlebt!

Ich kann für mich behaupten, dass meine „Lebensphase Angst“ nicht so intensiv und lange gewesen wäre, wenn ich diese Methode schon viel eher entdeckt hätte. Aber zum Glück, kenne ich sie heute!

Auch bestätigt sich mal wieder: es geschieht nichts umsonst im Leben! Hätte ich meine Angst- und Panikstörung nie gehabt, wüßte ich heute nicht, wie so etwas ist und wie es in Ihnen aussieht!

Die Bernhardt-Methode ist für mich mittlerweile Lifestyle und ich wende Sie auf viele andere Bereiche an. Es ist einfach genial!

Möchten Sie Ihren Weg aus der Angst mit mir gemeinsam gehen? Ich bin bereit!

Herzlichst

Patricia Baer